Eine der Grundanforderungen an einen Haus- oder Reisehund ist ja die Stubenreinheit. Gerade in den ersten Monat beschäftigt man sich damit wohl am meisten. Man geht alle paar Stunden raus, versucht seinem Hund irgend möglich beizubringen, dass es besser ist, draußen auf Toilette zu gehen. Heute erzähle ich dir, wie das bei Humboldt und uns ablief.
Du erinnerst dich vielleicht noch an die erste Episode, in der wir Humboldt abgeholt haben. Auf der Zugfahrt selbst war er zwar irgendwie cool, allerdings wohl auch so unentspannt auf der anderen Seite, dass er nicht daran dachte, sich zu erleichtern. Wir haben sogar unsere Zugfahrt unterbrochen, weil wir dachten: Jetzt musst du aber wirklich. Er hat aber nichts gemacht.
Als wir zu Hause waren, dauerte es aber nicht lange, bis er sich entspannen konnte und Humboldt … pinkelte ins Wohnzimmer. Auf eine solche Situation hatten wir uns aber ja auch ein wenig vorbereitet. Passiert in der Wohnung ein Missgeschick, nimmt man den Hund hoch, trägt ihn nach draußen, setzt ihn auf seine vordefinierte Pippi-Stelle und macht ihm erkenntlich: Hier darfst du. Soweit die Theorie …
Humboldt aber setzte oder legt er sich auf diese Stelle und blickte uns auf seinen Kulleraugen fragend an. Ganz nach dem Motto: „Hey Leute, hier draußen ist es kalt. Können wir nicht wieder reingehen?“ Tja und da er draußen ja nichts machte, nahmen wir ihn wieder und gingen mit ihm rein. Du kannst dir sicher vorstellen, was seine erste Amtshandlung im Wohnzimmer war? Richtig: Pullern!
Das hat er nicht nur einmal an diesem Abend gemacht. Nein, wir sind zig mal mit ihm rausgegangen, um am Ende wieder eine Pfütze im Wohnzimmer zu haben und keinerlei dieser Pfützen draußen zu verrichten. Bis wir uns dann dazu entschlossen, einfach nun raus zu gehen und draußen einen Aufenthalt von sehr langer Zeit einzulegen, bis er einfach dort seine Blase entleeren muss. Er hat sich zwar dann eine andere Stelle ausgesucht, als wir für ihn eigentlich angedacht hatten, aber dort hat er dann sein Geschäft verrichtet. Und dafür gab es eine riesige Leckerliparty.
Wir haben aus dieser Situation eines gelernt: Wenn wir Humboldt einen Platz für seine Geschäfte beibringen wollen, dann müssen wir einfach so lange auf dieser Stelle warten, bis er einfach dorthin macht. Dann wird er dort so sehr belohnt, dass er immer gerne wieder zu diesem einen Platz zurückkehrt und sich dann natürlich auch daran erinnert, was er machen muss.
Gerade am Anfang war das für uns eine kleine Herausforderung, da wir an so vielen verschiedenen Orten tätig sind. Deshalb hat Humboldt nun sehr klar definierte Orte vor vielen frequentierten Büros, in einer ruhigen versteckten Ecke am Alexanderplatz und in der näheren Umgebung des Studios.
Seitdem wir aber dieser Orte so klar definiert haben, dauert es wirklich nicht lange, dass er/wenn er muss auch zu genau diesen Orten hin ziehen möchte. Gerade bei einem Reisehund kann ein irgendgeartetes „Pipi-Signal“ natürlich sehr wichtig sein. Ich habe persönlich aber davon Abstand genommen, da ich denke, dass der Hund inzwischen versteht, was er auf Rasenflächen machen soll. Inzwischen läuft Humboldt auch zur Tür, wenn er muss. Für alle Autofahrer sollte das also im Laufe der Zeit bedeuten, dass ein Hund auch versteht, warum man anhält, rausgeht und eine Rasenfläche aufsucht.
Was die Anzeichen angeht, an denen man erkennen kann, ob der Hund nun raus muss oder nicht: Da hat es uns Humboldt nicht leicht gemacht. So gab es zum Beispiel Situationen, in denen Humboldt aufwacht, aufsteht, einen Schritt zur Seite geht und einfach sofort pinkelt. Solltest du also auch Probleme haben, zu erkennen, wann dein Hunden raus muss oder nicht, solltest du dich einfach strikt an einen festen Zeitplan halten.
Ein Welpe kann seine Blase noch nicht kontrollieren. Es ist also total normal, wenn er öfters mal raus muss. In der Regel sind das am Anfang alle 2 Stunden, nach jedem spielen, nach jedem Essen und immer wenn er aufwacht.
Macht der Hund also in die Wohnung, heißt das nicht, dass er das extra macht. Er kann es nur nicht länger aushalten. Schimpfen hilft dir wenig. Man könnte dem Hund damit sogar beibringen, sich lieber fürs pinkeln zu verstecken. Nein, der richtige Umgang ist ganz neutral. Solange der Hund noch leicht ist, kann man ihn ohne hin sehr einfach hochheben und zu seiner Pinkelstelle nach draußen bringen. Sophie und ich waren meistens in den Situationen zu zweit. D.h., dass wir uns die Arbeit geteilt haben. Derjenige, der in der Wohnung bleibt, macht die Fitze weg. Gut ist auch, die Stelle anschließend zum Beispiel mit Glasreiniger zu besprühen und damit den Geruch zu neutralisieren. Was wir ja auch nicht wollen ist, dass der Hund die Stelle immer und immer wieder mit mit dem Pippigeruch in Verbindung bringt.
Wir können inzwischen behaupten, glückliche Team Mitglieder eines stubenreinen Reisehundes zu sein. Inzwischen konnten wir die Rausgehzeiten auf durchschnittlich 3 Stunden erhöhen. An manchen Tagen, das ergibt sich so aus den Beobachtungen, hält unser Hund aber auch vier Stunden durch. Für sein Alter finde ich das schon sehr gut. Über Ostern werden wir ist übrigens eine gemeinsame Reise einlegen. Wir fahren mit dem Zug. Ich habe dir am Anfang des Podcast bereits erzählt, dass Humboldt seit Anbeginn mit dem Zug fährt. Wir fahren auch täglich mit dem Zug nach Berlin, eine Reise findet allerdings auf einem anderen Level Stadt. Wie das bei uns so geglückt ist, das erzähle ich dir also dann bei Zeiten.
Nächstes Mal möchte ich allerdings noch ein anderes Thema dazwischen schieben. Humboldt geht natürlich auch zur Hundeschule. Wir haben natürlich einen Lehrplan, wie wir einen perfekten Reisehund ausbilden wollen. Und es wird höchste Zeit, dass ich dir diesen Plan auch erzählen werde.
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Herzlichen Dank für den interessanter Artikel! Sehr schön Blog.