In der finalen Folge der ersten Staffel „Hart am Wind“ wollen wir nun endlich aufdecken, wie die Prüfung zum Sportbootführerschein abgelaufen ist, worauf man besonders achten sollte und warum ich dabei drei Tode gestorben bin . 

Hart am Wind – Der Segelpodcast
Hart am Wind – Der Segelpodcast
Die Prüfung
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Die liebe Bürokratie zuerst

Spätestens 5 Wochen vor der Prüfung muss das Amt allerdings schon alle Unterlagen beisammen haben. Das sind ein ausgefülltes Antragsformular mit Lichtbildern, ein ärztliches Zeugnis und eine Kopie des Autoführerscheins. Sofia hat anstelle des Führerscheins ein Führungszeugnis beantragt. Für Binnen und Motor haben wir knapp 120 Euro an Prüfungsgebühren bezahlt. Die ärztliche Überprüfung kostet eine kleine Bearbeitungsgebühr direkt beim Arzt. Wenn man aber dann all diese Unterlagen abgegeben hat, braucht man eigentlich nur noch zum Wesentlichen übergehen: Üben bis zum geht-nicht-mehr. 😉

Parcours, Parcours, Parcours

Buchstäblich ins kalte Wasser geschmissen wird man eigentlich nicht. Unsere Segellehrerin hat schon sehr großen Wert darauf gelegt, dass wir den Prüfungsparcours in- und auswendig kennen. Dennoch hat es natürlich auch beim Üben in der Praxis immer wieder Unterschiede gegeben – es kommt halt doch stets auf die Wetterlage an. Dennoch waren wir am Ende so gut vorbereitet, dass wir eigentlich jede Eventualität einmal durchgeprobt hatten.

Spielerisch die Theorieprüfung vorbereiten

Wir haben ja bereit in der Folge über die Theorie ein paar Apps vorgestellt. Hier kann man die Fragen immer und immer wieder durchspielen und am Ende auch die Prüfung simulieren. Wer mit einer solchen App lernt und am Ende alles gelangweilt richtig anklickt, braucht keine Angst mehr vor der analogen Pen-and-Paper-Prüfung zu haben. 

Der Tag der Tage: Die Ruhe (und kein Sturm)

Das war eine Tortour, die ich mein Lebtag nicht vergessen werde. 

Die Prüfung selber lässt sich in drei/vier Teile einteilen. Zu Beginn bekommt man eine Art Laufzettel mit den zu meisternden Stationen des Tages. 

Wir haben direkt angefangen und „unsere“ Knoten präsentiert. Lange rumstehen und warten wollten wir nämlich nicht. So kamen wir auch gleich als erste Gruppe ran und konnten unsere Taue auf Zuruf des Prüfers in formschöne Seemannsknoten legen. Das lief ohne Probleme. 

Da dies so gut lief, entschieden wir uns ebenfalls, jener Gruppe anzugehören, die die Segelboote mit den Segeln ausstatteten und sie zum Ort der Prüfung zu überführen. Tja, wenn man das macht, ist man dann auch direkt der erste Prüfling. Die Besonderheit des Tages war allerdings, dass man die Boot schlichtweg garnicht zum Parcours hinsegeln konnte. Es gab einfach keinen Wind! 

Also wurden wir mit einem Motorboot geschleppt, um die letzte Etappe zu kreuzen. Ziel war es, das Boot beim Prüfer anzulegen und dort dann den Parcours zu beginnen. Ohne Wind war das aber kaum machbar, denn anstelle das Boot in die richtige Richtung zu segeln, wird man in die andere abgetrieben. Unsere Prüfung dauerte demnach viel länger als man es hätte mit Wind hinbekommen. Sofia fuhr zwar auch schon im Schneckentempo, konnte aber die Aufgabe des Prüfers letztlich erfüllen. Also tauschten wir die Plätze und ich war an der Reihe. Puh! Das war eine Tortour, die ich mein Lebtag nicht vergessen werde. Es gibt im Schneckentempo weiter, teilweise blieben wir in den Manövern stehen und hatten erneut Flaute. Leider wurden wir weiterhin mehr angetrieben, als dass wir wirklich segelten, weshalb ich zusätzliche Manöver fahren musste, um nicht das Prüfungsboot zu rammen oder in den Bereich des Fahrwassers abzudriften – beides hätte das Ende der Prüfung bedeuten können. Das große Fiasko ereignete sich aber dann beim Rettungsmanöver, da der Rettungsring zum Prüfungsboot driftete und ich (wieder aus Sicherheitsgründen) das Manöver abbrach und freiwillig meinen zweiten Versuch (von maximal zwei) anging. Jetzt musste es also auf Anhieb funktionieren und das … na das stresste mich schon sehr. Dass das dann auch nicht alles reibungslos ablief – naja das erzählen wir dann genauer im Podcast.

Dafür waren die anderen Etappen wieder ein Kinderspiel. Die Theorie hatten wir in 10 Minuten abgehandelt. Und da die Segelprüfung so lange Zeit in Anspruch nahm, wurde die Motorbootprüfung nicht nur auf ein Minimum abgekürzt, sondern auch unter zwei Schülern aufgeteilt. Bei Sofia und mir lief das so: Ich musste ablegen und losfahren, um dann ein Rettungsmanöver zu fahren. Das war ja ganz einfach mit Motor – dafür braucht man ja keinen Wind. Für Sofia musste der Ring ein weiteres Mal nass werden, doch dann musste nur noch angelegt werden. Done. Alle anderen Manöver, besondere Theoriefragen und alles, was man hätte noch abprüfen können, hat nicht stattgefunden. Geschenkt! 🙂

 

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